Wie oft schwirrt eine Idee im Kopf herum, die man nicht zum Ausdruck bringen kann? Das Ziel, das man erreichen will, ist zwar klar, aber wie die Umsetzung genau funktioniert, dass gilt es noch herauszufinden.
Erst muss die Menge an Komponenten in eine Ordnung gebracht werden.
Manchmal stehe ich vor einem Problem und kann mir den Zusammenhang nicht vollständig erklären. In meinem Kopf schwirren alle Einzelteile zur Lösung, aber wie sie zusammenpassen, das bleibt mir verborgen.
In solchen Situationen greife ich zu meinem gespitzten Bleistift, schnappe mir ein weisses, unkariertes Blatt und bringe mein Gedankenchaos zu Papier. Zu Beginn ist auch auf dem Papier eine eher abstrakte Kunst aus geometrischen Formen und Fachbegriffen zu entdecken. Doch mit der Zeit ergeben sich Verbindungen und Kommunikationswege sowie Bezeichnungen und Beschreibungen. So kommt irgendwann Licht ins Dunkel, bis eine Skizze der Idee vor mir liegt.
Nun geht es an die Umsetzung und ich kann den soeben erstellten Bauplan programmieren. In dieser Zeit gibt es immer wieder kleine Änderungen, Umbauten und Anpassungen. So lange bis das Programm steht und "macht was es soll".
Die Grafik bildet nicht nur die Grundlage für mein Verständnis, sie hilft auch meinem Gegenüber den Kontext zu verstehen. Sie liefert eine visuelle Darstellung der Idee und bietet eine Basis zur Diskussion.
Während einem Gespräch wissen immer beide Parteien von welchem Part die Rede ist, ohne im heutigen technischen Synonymwald aneinander vorbei zu rennen beziehungsweise zu reden. Dabei ist die Grafik nicht in Stein gemeiselt, sie kann gleichzeitig während einer Diskussion wachsen und sich verändern.
Mit Bleistift & Radiergummi wird so die Idee immer mehr zur Lösung.
Meine Grafiken sind mittlerweile Bestandteil von diversen Projektabschnitten. Zu Beginn sind sie eher skizzen- und schemenhaft und tragen zur Lösungsfindung bei. Während dem Projekt unterstützen die oft kleine Diagramme das Verständnis bei der Umsetzung oder bilden Grundlagen für Besprechungen. Aus solchen Grafiken entstehen später manchmal auch Illustrationen für die Dokumentation oder Projektpräsentationen.
In dieser Form reicht ihr Wirkungsgrad auch über die Entwicklungsteams hinaus und helfen dabei, einen Lösungsansatz einem Kunden oder den Vorgesetzten zu präsentieren.
Denn mit Illustrationen lassen sich oft sehr komplizierte Sachverhalte in einer höheren Abstraktionsebene darstellen. Und wer schaut sich nicht gerne Bilder an, anstelle von überladenen Powerpointfolien?
Dass die Illustrationen auch ausserhalb meines Notizblocks in Gebrauch kommen, war eher ein Zufall. Einem Mitarbeiter von mir fiel auf, dass ich komplexe Sachverhalte für mich selbst skizziere. Er selbst brauchte für eine Kundenpräsentation eine entsprechende Grafik und beauftragte mich, mit deren Umsetzung.
Der Kunde war so beeindruckt, dass er fragte, welches Werkzeug wir für die Erstellung der Grafik verwendet haben. Eins führte zum Anderen und schon war ich nicht mehr nur Bestandteil des Projekts für meine Entwicklerfähigkeiten im Bereich der MobileApps, ich zeichne auch immer öfter Grafiken für Kunden, die den gesamten Projektumfang visualisieren.
Simon Rupp
Software Entwicklung