Der Tag der Erfinder, der jeweils am 9. November stattfindet, wurde zu Ehren von Hedy Lamarr (9.11.1914 – 19.1.2000) ins Leben gerufen. Sie war eine bekannte Hollywood-Schauspielerin und Erfinderin. Sie erfand 1940 das Frequenzsprungverfahren für Torpedos, da sie als Nazigegnerin den deutschen U-Booten im Zweiten Weltkrieg etwas entgegensetzen wollte. Das Verfahren war, dank selbsttätig wechselnden Frequenzen, kaum anzupeilen und deshalb weitgehend störungssicher.
Sind Entwickler:innen Erfinder?
Getreu dem Motto «Jeder ist ein Erfinder» stellten wir untenstehende Frage über eine eigene Entwicklung den Solve Mitarbeiter:innen. Hier die zum Teil originellen und spannenden Antworten.
Welche Erfindungen (egal ob gross oder klein, beruflich oder privat) hast du gemacht?
- Kleinste Fehler-Quadrat Methode zur Berechnung des Gradienten bei mehreren Messwerten
- Dual Slope ADC mit Standardkomponenten und Mikrocontroller zur Umgehung von Produktabkündigungen
- Phononen-Mühle (energiesparende Klinker-Zertrümmerung)
- Webbasierte Dashboard Anwendung- Energiemanagement vom Eigenheim
- Elektro-Motorrad eRockit
Auch auf folgende Fragen erhielten wir eine bunte Mischung an Antworten.
Wer ist dein Lieblings-Erfinder, deine Lieblings-Erfinderin? Und warum?
- Albert Einstein, er war seiner Zeit voraus.
- Siemens – Strom für alle, Dynamo
- Leonardo Da Vinci – er war der Zeit weit voraus
- Carl Friedrich Gauss
- Thomas Alva Edison, grösster Erfinder aller Zeiten
- Meine Lieblings-Erfinder sind die «Erfinderischen Männer» zur Zeit des Königs Usijas (Bibel, 2. Chronik 26,9) Nicht wegen den Kriegsgeräten, die sie erfanden und bauten, sondern weil es schon vor 2800 Jahren benannte Erfinder bzw. Ingenieure gab.
Welche Erfindung hättest du gerne selbst gemacht? Oder welche Erfindung würdest du gerne noch machen?
- Flugzeug
- Die Gravitations
- Abschirmung, sie würde das Leben leichter machen ...
- Alle, die mit Gesundheit zu tun haben
- Seilbahnen, CAD, Mathe Algorithmen
- Einen Roboterfisch würde ich gerne entwickeln
- Was ich noch gerne machen würde: Ein Katzenschreck, der mit Bildverarbeitung und KI die Nachbarkatzen erkennt und sie mit einem gezielten Hochdruck-Wasserstrahl aus unserer Garage verscheucht. Wichtig: Der Pöstler darf nicht versehentlich getroffen werden.
Welche Erfindung ist die wichtigste?
Selbstverständlich gehen bei dieser Frage die Meinungen auseinander. Das zeigte auch unsere kleine Umfrage bei den Solve Mitarbeiter:innen. Hier eine Auswahl der Antworten:
- Feuer
- Rad
- Buch
- Elektrizität
- Sprache und Zahlen
- Computer
- Domestizierung
Gemeinsam ist bei allen, dass sie einen grossen gesellschaftlichen Einfluss hatten.
Wie «entstehen» Erfindungen?
Nun, in vielen Fällen durch Zufall. Es ist nicht zwingend so, dass dabei viel Arbeit in Form von Forschung oder Tüfteln zum Ergebnis führt. Dazu einige Beispiele von Erfindungen, die heutzutage kaum mehr im Alltag wegzudenken wären.
Der Mikrowellenherd: erfunden 1946 durch den Ingenieur Percy Spencer. Während eines Experiments mit Radaranlagen stand er eine ganze Weile vor einer Magnetfeldröhre. Er stellte plötzlich fest, dass der Schokoriegel in seiner Jackentasche zu schmelzen beginnt – obwohl es im Labor eher kühl war.
Der Sekundenkleber: erfunden 1942 durch den Chemiker Harry Coover. Er suchte nach transparentem Kunststoff für Zielfernrohre für Gewehre und Panzer. Dabei entdeckte er zufällig die Substanz Cyanacrylat. Diese ist zwar völlig ungeeignet für Zielfernrohre, aber ein sehr starker Klebstoff.
Das Penicillin: erfunden 1928 durch den Mikrobiologen Alexander Fleming. Er experimentierte mit Krankheitserregern, die beispielsweise bei einer Lungenentzündung vorkommen: die Staphylokokken. Als er in den Sommerurlaub fuhr, vergass er die Kulturen in den Kühlschrank zu stellen und liess die offenen Petrischalen auf seinem Labortisch stehen.
Es gibt dazu noch weitere unzählige Beispiele wie Porzellan, Kondome, Streichhölzer, Kartoffel-Chips, um nur einige zu nennen. Wie das Rad – für die Menschheit eine der wichtigsten Erfindungen – ca. 3500 v. Chr. durch die Sumerer entdeckt wurde, bleibt reine Spekulation.
Gibt es unnütze Erfindungen
Natürlich gibt es diese. Der bekannteste Tüftler und Pionier für nutzlose Technik ist wohl der Künstler Jean Tinguely. In seinem Museum in Basel sind seine Kreationen zu bestaunen. Auch seine Brunnen in Paris, Basel und Fribourg sind berühmt. Immerhin kühlen sie an heissen Sommertagen mit Wasser und haben somit einen gewissen Nutzen.
Ein weiterer Schweizer Künstler und Plastiker ist Yvan «Lozzi» Pestalozzi. Die Maschinen, die er erfand, sind verrückte Kunstwerke, wunderbar anzusehen, jedoch völlig nutzlos. So erfand er beispielsweise 1976 die «Abdankungsmaschine für Heuchler und Erbschleicher» oder 2005 den «Steinstreichler». Ein Besuch in seinem Museum in Wald ZH ist ebenfalls eine Reise wert.
Auch der berühmte Berner Troubadour Manni Matter hat gemäss seinem Lied «I han en Uhr erfunde» eine etwas kuriose Erfindung gemacht. Trotzdem ist er stolz auf sie. Hören Sie, warum dies so ist.
Ob eine Erfindung tatsächlich einen Fortschritt bedeutet, zeigt sich in der Regel erst später. Oftmals wird durch den Gebrauch ein Problem gelöst, jedoch ruft es dafür ein Neues hervor. Typischer Vertreter dieser Kategorie: der Laubbläser!